Seite 2 - Anwenderbericht: Umstellung auf Thin Clients bei A.T.U.

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Seite 2 - Anwenderbericht: Umstellung auf Thin Clients bei A.T.U.

04.05.2011 - 13:00
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Die zunächst für A.T.U entwickelte Software vermarktet IGEL inzwischen unter dem Namen Universal Desktop Converter. Die UDC-Software verwandelt x86-kompatible PCs sowie Thin Clients unterschiedlicher Hersteller in einen voll fernadministrierbaren IGEL Thin Client. Damit können Unternehmen ihre PCs zukunftssicher und zu deutlich niedrigeren Supportkosten weiter betreiben. Bislang ist etwa ein Viertel der insgesamt 4.000 Filial-PCs konvertiert. Die Geschäftsführung Vertrieb sieht darin einen nicht unerheblichen Kostenvorteil, denn mit Preisen ab 29 Euro kostet eine UDC-Lizenz nur den Bruchteil des Preises eines physischen Thin Client. So verteilt diese Softwarelösung die Gesamtausgaben der unternehmensweiten Migration über einen längeren Zeitraum – die PC-Hardware ist zum Großteil abgeschrieben, die Umstellung einfach und kostengünstig.

Hardwareneutral und kassentauglich
Neben der Investitionsstaffelung bringt die sanfte Desktop-Migration noch einen weiteren Vorteil. "Das einheitliche IGEL Linux-Betriebssystem macht unsere Desktop-Infrastruktur unabhängig von der Hardware", erklärt Panzer. "Es spielt keine Rolle mehr, welches PC-System da im Einzelnen steht. Die durch Luftverunreinigungen und Schmierstoffpartikel überdurchschnittlich strapazierte PC-Hardware läuft so lange weiter, bis sie ausfällt. An Ihre Stelle tritt dann ein physischer Thin Client." Für die Umwandlung der PCs spricht laut Panzer auch das einheitliche Geräte- und Lizenzmanagement mit Hilfe der im Lieferumfang enthaltenen Universal Management Suite.

Zusätzlich zu den UDC-Lizenzen rollt A.T.U derzeit 1.300 physische Thin Clients vom Typ IGEL UD3 LX für sämtliche Kassenplätze aus. "In der Regel besitzt jede Filiale eine Haupt- und eine Nebenkasse mit Bondrucker, Kassenlade und Zahlungsterminal", so Panzer. "Die IGEL Thin Clients bieten dafür ausreichend Peripherieschnittstellen. Die Daten werden mittels Serial Port-Mapping und einer providerseitig zugesicherten Bandbreite von 400 KBit/s pro Kasse an das Rechenzentrum übermittelt. Die restliche Bandbreite der 2 Mbit/s-Standleitung teilen sich die Beratungsplätze. Mit diesem Konzept stellen wir einen uneingeschränkten Filialbetrieb sicher."


Bild 2: Auch auf den Kassenplätzen rollt A.T.U. über 1.300 Thin Clients vom Typ IGEL UD3 LX aus

Effizienter IT-Betrieb in der Zentrale
Auch die Zentrale vermeldet spürbare Verbesserungen. Bis auf einen sind sämtliche Arbeitsplätze mit IGEL Thin Clients ausgestattet. Schreibtische mit drei PCs gibt es folglich nicht mehr, dafür aber zunehmend viele mit zwei Bildschirmen, denn alle IGEL Universal Desktop-Modelle bieten die Option zum Anschluss eines zweiten DVI-Bildschirms.

Selbst die IT-Abteilung nutzt Thin Clients, beispielsweise, um den gesamten Endgerätepool gruppenbasiert über das Netzwerk zu administrieren. "Mithilfe des für alle Standorte einheitlichen Managements von Desktops, Usern und Anwendungen reduzieren wir die Supportkosten um 25 Prozent", schätzt Manfred Gerlach. Auch die Stromkosten sind deutlich gesunken. Wenn die letzte Filiale an das zentrale Rechenzentrum angeschlossen und alle lokalen Server abgelöst sind, wird A.T.U im Vergleich zu einer PC-Infrastruktur jährlich über 300.000 Euro weniger bezahlen müssen. Dazu trägt zu einem Großteil die hohe Energieeffizienz der Energy Star-konformen Thin Clients bei, die nach jedem Arbeitstag um 22:00 Uhr gesammelt über das Netzwerk abgeschaltet werden. Dies hat auch ökologisch relevante Effekte: So wird der CO2-Ausstoß, den A.T.U indirekt vor dem Hintergrund des deutschen Strom-Mix verursacht, bis Mitte 2011 knapp 1.300 Tonnen weniger betragen als ein vergleichbares Szenario mit Windows-PCs. Wenn langfristig die restlichen PCs durch physische Thin Clients abgelöst sein werden, steigen die jährlichen Stromkostenvorteile weiter auf 440.000 Euro und A.T.U vermeidet pro Jahr 1.850 Tonnen CO2-Emissionen.

Schneller Software Rollout über Remote Installation Services
Die hohe Effizienz der Gesamtlösung zeigt sich auch am Rechenzentrum in Hannover. Dank konsequenter 64-Bit-Technologie lassen sich pro Serversystem 150 Anwender mit Microsoft Dynamics AX 2009 bedienen. Die Standardanwendungen im Weidener Rechenzentrum laufen noch unter 32-Bit. Hier kommen zwischen 30 bis 40 User auf einen Server. Unterstützung für das Modernisierungsprojekt holte sich A.T.U von der IBM Global Technology Services, die das Server-based Computing Konzept plante und begleitete. Zuletzt half der Partner auch bei der Gestaltung der Kassenlösung. Für die ursprüngliche Entscheidung für IGEL als Hersteller sprachen das Preis-Leistungsverhältnis und projektspezifische Kriterien wie Prozessorleistung, die Bildschirmauflösung und die Stabilität der Thin Clients. Inzwischen hat sich IGEL aber auch als Softwarepartner bewährt. So entwickelte IGEL eine Lösung, um den Universal Desktop Converter über das Netzwerk auszurollen, und zwar mittels der Remote Installation Services in Microsoft Windows Server 2003. Nach einem ersten Pilot im Oktober 2009 begann A.T.U mit dem Standard-Roll-out, der vermutlich bis Mitte 2011 dauern wird.

Weitere Optimierungsschritte geplant
Mit Abschluss des Rollouts der zentralen Filial-IT, der Kassenterminals sowie der logischen Thin Clients mit dem IGEL-Betriebssystem sollen abgesehen von wenigen Notebooks keine stationären Windows-PCs mehr in Betrieb sein. Langfristig will sich A.T.U sukzessive das weitere Einsparpotential der IGEL Thin Clients erschließen, wie zum Beispiel die IP-Telefonie per Softphone und integriertem SIP-Client, oder den integrierten MPlayer für Videopräsentationen am Verkaufsstandort. Das Unternehmen hat erkannt, wie viel in Thin Client-Lösungen steckt – sowohl Hardware-, als auch Software-seitig – und will auch in Zukunft auf die schlanken Rechner bauen.


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ln/Hans-Peter Bayerl, freier IT-Journalist

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